Montag, 28. Januar 2013

neue Website


Die Micro-Imkerei "Kasseler Stadthonig aus der Nordstadt" präsentiert sich und ihren Honig auf einer neuen, eigenen Website!

Schauen Sie doch mal vorbei:
www.kassel-stadthonig.de












Montag, 31. Dezember 2012


Das erste Honig-Jahr geht zu Ende


Was für ein sensationelles Honig-Jahr auf Kassels erster Dach-Imkerei?! Die Bienen zogen ein, erst waren es zwei Völker, später besorgte ich noch fünf weitere Ableger dazu. Und einen wilden Schwarm durfte ich auch einfangen. Unzählige Stiche habe ich erleiden dürfen, einen direkt unterm Auge. Egal! Denn der Honig ist es wert. Schon die Frühjahrsblüte war geschmacklich enorm facettenreich, und die zweite Ernte, wir nannten sie Sommerblüte, war dann noch intensiver und wies einen besonders niedrigen Wassergehalt von 15,3% auf. Unter 18% gilt als gut, weniger Wasser bedeutet mehr Geschmack.

Sensationell war auch das Feedback. Zwar habe ich den Kasseler Stadthonig auch bei dawanda.com online angeboten und so einige Gläser an Exil-Kasselaner weit über die Stadtgrenzen hinaus verschickt. Der Großteil des Absatzes fand aber lokal statt: In der Victoria Apotheke um die Ecke, in dem kleinen Café Flora am Friedhof gegenüber, in dem kleinen Trödel-Laden einer Freundin (Palim*Palim), in dem Laden für spanische Exquisitäten einer anderen Freundin am HoPla (el Torrito), in der Kasseler Markthalle am Stand von KARIBU und natürlich im Nordstadt-Edeka-Mark an der Eisenschmiede. Dort gingen freilich die meisten Gläser über den Ladentisch. Einige Honig-Liebhaber klingelten aber auch ganz klassisch an der Haustür, obwohl da noch gar kein Schild hängt.

Wenn die Rede von Absatz ist, liegt auch der Gedanke an Erlöse und Gewinne nicht fern. Doch viel Geld hat es freilich nicht gebracht. Wie auch, bei 3,50 Euro pro Glas? Aber wegen der vielleicht möglichen Gewinne treibe ich den Zauber ja nicht. Statt dessen habe ich so einige Taler in meinem Kasseler-Stadtbienen-Projekt versenkt. Mein Antrieb sind hier ganz sicher nicht positive  Wirtschaftlichkeitsberechnungen, sondern einzig die Liebhaberei an Naturgenuss und Naturerlebnis. Etwas amüsiert schaue ich dann auch kritisch nachrechnenden Leuten zu, wenn sie erst davon überzeugt sind, es müsse doch ordentlich was bei rum kommen, und sie dann selbst darauf kommen, dass wohl nicht ernsthaft eine Gewinnabsicht hinter dem Projekt stehen kann. Sonst hätte ich eher 150, statt nur acht Völker.

Verwirrend und bisweilen befremdlich waren dagegen einige sehr offen vorgetragene Reaktionen auf den Ausverkauf des ersten Stadthonigs. Zwar unterstreiche ich stets, dass ich die Micro-Imkerei auf dem Dach und diese Art saisonale Honig-Manufaktur als Hobby betreibe. Dass der Honig dann aber tatsächlich irgendwann mal ausverkauft sein könnte, wollten dann einzelne Menschen wirklich nicht verstehen: "Was für faule Bienen haben Sie denn da?!"
Das kann ich absolut nicht bestätigen. Sie waren fleißig, meine Mädchen. Ausgezeichneten Honig haben sie gemacht. Das sah auch der Hessische Imkerbund so und prämierte den Kasseler Stadthonig aus der Nordstadt unter rund 200 Einsendungen mit einem 1. Preis und dem Prädikat Gold.

Vielleicht wird es in 2013 mehr Honig geben! Wie gesagt, ich habe noch einige Ableger angeschafft und versorgt, die bis zum nächsten Frühjahr zu ordentlichen Völkern heranwachsen sollen. Doch mehr Bienen bedeuten nicht unbedingt auch mehr Honigertrag. Warum mir eine gewisse Erntemenge aber trotzdem wichtig ist? Ohne Honig kann ich nicht in die Öffentlichkeit treten und interessierten Menschen von der Bedeutung der schützenswerten Honigbiene berichten. Das Interesse ist groß. Mehrfach wurde ich eingeladen. Auch die erfolgreiche Prämiere des Dokumentarfilms "More than Honey" belegt das öffentliche Interesse an diesen Themen. Aber neben einer Powerpoint-Präsentation und ein paar Flyern sollte man schon auch was zum Kosten dabei haben, wenn man der Kasseler Stadtbevölkerung etwas über Honig und Bienchen erzählen will. Das wäre sonst so als träfe man sich zum Schwimmtraining in der Turnhalle.

Bis zum nächsten Frühjahr ist in der kleinen Mikro-Imkerei noch eine Menge zu tun. Wir haben eine Absturzsicherung auf dem Dach installiert, und eine Treppe soll die Leiter ersetzen. Damit wird mir die Arbeit deutlich erleichtert, und es ermöglicht einzelnen Besuchern ein Blick auf den Bienenstand. Dann werden wohl neue Etiketten und Flyer gestaltet werden, die auf die Prämierung hinweisen. Dabei ist mir die Grafikerin und Illustratorin Pia Uhlemann eine große Hilfe. Sie hatte bereits das Erscheinungsbild in 2012 geprägt. Außerdem müssen noch weitere Bienen-Kisten (Honigräume) gebaut werden, die den Völkern im Frühjahr und Sommer nach und nach zugegeben werden.

Ein ziemlich angesehener Bienen-Experte hat mal gesagt, das Imkern lernt man nicht in einem Jahr oder in dreien, sondern in fünf. Und bis dahin verläuft jedes Jahr anders, jedes Volk entwickelt sich unterschiedlich – es bleibt also spannend!

Den Freunden des Kasseler Stadthonigs aus der Nordstadt wünsche ich einen guten Start ins neue Jahr. Esst regionalen Honig und bleibt damit gesund. Haltet Augen und Ohren auf. Wenn Euch dann im Frühjahr 2013 eines meiner Mädchen umsummt, dann versteht es als kleinen Gruß von der ersten und bislang einzigen Kasseler Dach-Imkerei!

Victor Hernández






Sonntag, 5. August 2012



Pressebesuch

Ein Reporter-Team der HNA war kürzlich bei mir zu Besuch auf dem Dach und hat einen Beitrag für die Printausgabe der Tageszeitung sowie für HNA-Online erstellt...






Montag, 16. Juli 2012

Neuzugänge in der Nordstadt


Gestern Abend habe ich die neuen Mädels auf dem Dach installiert. Insgesamt fünf Ableger, ein gefangener Schwarm und die beiden Völker, mit denen ich im Frühjahr 2012 gestartet war, leben nun dort oben in nagelneuen, weißen Beuten. Die grauen Beuten sind aus dem Frühjahr. 

Zum Glück hatte ich diesmal Hilfe beim Hochtragen und Aufstellen. Dabei wurde mir klar, dass ich vor dem nächsten Frühjahr den Zugang auf's Dach noch optimieren muss. Eine Treppe muss her und die Luke muss etwas vergrößert werden. Dafür habe ich bereits mit  einem Zimmermann gesprochen.



Heute bin ich mal gespannt, wie sich die neuen Mitbewohner da oben so einfliegen. Ein paar Arbeiten muss ich da noch verrichten: Ordentliche Steine besorgen, um die Deckel zu beschweren, die Trennschiede einlegen und zum Teil noch Bodenbrettchen einlegen, damit die Völker vor dem Winter ordentlich in Brutstimmung kommen und eine brauchbare Wintergröße erreichen.  

Ansonsten stehen diese Woche noch das Abernten an, wofür ich mir eine neue Schleuder gekauft habe (motorisiert) und dann auch sofort die Varroa-Behandlung. Denn ohne die Bekämpfung der Milben kommen die Bienchen nicht durch den Winter. Nicht die Kälte macht den Bienen im Winter zu schaffen, sondern dieser Parasiet. Leider ist das ein wahnsinnig großes Feld, jeder erfahrene Imker meint zu wissen, was das Richtige ist. Die wissenschaftlichen Bieneninstitute geben aber kaum hilfreiche Maßnahmen an die Hand. Man muss dazu also viel Lesen und sich dann eine eigene Meinung bilden, welche möglicherweise mit Verlusten verbunden ist.